Der Südtiroler Öl- und Freskomaler Albert Stolz wurde 1875 als jüngstes Mitglied einer Bozner Malerfamilie geboren. Seine beiden Brüder Ignaz und Rudolf Stolz waren ebenfalls Maler und Grafiker. Gemeinsam haben die Brüder Südtirols Künstlerwelt geprägt. Albert studierte erfolgreich an der Wiener Akademie und erhielt bereits dort mehrere Auszeichnungen. 1946 wurde er zum ersten Präsidenten des Südtiroler Künstlerbunds gewählt, er war also wie der Rest der Familie stark mit Land und Leuten seiner Heimat verbunden. Zahlreiche monumentale Aufträge begründeten seinen Malerruf. Besonders erwähnenswert sind jene für die Pfarrkirche von Sexten (1922/23), für die Dominikanerkirche in Lienz und für die Friedhofskapelle in Meran. Er versah verschiedene Gebäude in Bozen mit seinen Fresken, darunter die Paneele in der Attika der Madonna-Apotheke unter den Lauben. Zwischen dem ersten und dem zweiten Stock des Gasthauses ‚Zur weißen Traube’ in der Museumsstraße malte er drei figurative Kompositionen über die Druckkunst. Bemerkenswert sind jedoch auch seine Landschaftsbilder. 1915, gleich nach Kriegsbeginn, wurde er als Standschütze des Bozner Bataillons am Monte Tombio im Nordwesten von Riva del Garda eingesetzt, zusammen mit seinem Bruder Rudolf und Albin Egger Lienz. Wenige Jahre später hielt er die wohl kaum positiven Erinnerungen in humorvollen, großformatigen Zeichnungen fest. Sie sind frei von jeglicher bissigen Satire, ganz wie es seinem friedfertigen und geselligen Naturell entsprach. 1922 stellt er bei der Mostra d’Arte della Venezia Tridentina in Bozen aus. Von 1926 bis 1939 hat er den Vorsitz bei sämtlichen Biennali d’Arte in Bozen. ..und sein Werk Albert Stolz erzählt mit seinen Gemälden und Zeichnungen vom Südtiroler Volksleben und wurde so zu einem bedeutenden künstlerischen Chronisten. Beliebte Motive sind Szenen aus dem Leben der einfachen Leute an Werk- und Feiertagen, beim Kirchgang, im Wirtshaus und bei der bäuerlichen Arbeit. Albert Stolz zeigt seine Landsleute so, wie sie sind. Er kennzeichnet ihre Vorzüge und weist mit feinem Humor auf ihre Schwächen hin.