Der Künstler zeigt in seinen Landschaften nur eine begrenzte Palette. Die Wirkung, die von seinen Bildern ausgeht, ist eine wohltuende Stille. Man spürt eine in sich selbst ruhende Sicherheit und eine Vertrauen erweckende Harmonie. Seine Werke bedürfen keiner Worte. Wer die Stille liebt, wird immer wieder ein Stück Schweigen in seiner Bilderwelt finden. Sein schlichtes Wesen ist den blossen Affekten abhold, das Licht ist fein verteilt und schafft eine durchsichtige Stimmung. Costazzas Gefühl für Ästhetik ist bewundernswert; man empfindet hautnah die unerbittlichen Frostnächte des Winters, die von einem unverhüllten Vollmond beleuchtet werden. Die Winterbilder werden zu meisterlichen Zeugnissen seines Tuns, hier strömt eine geheimnisvolle magische Kraft, die den Betrachter in den Bann zieht. Ein Berghang im Schnee - ein Tal in meditativer Einsamkeit, die Balance zwischen Impressionen und Konstruktion bleibt rätselhaft. Mit dieser Stimmung verbindet der Künstler auch das Bild des bäuerlichen Menschen und erhebt sie schweigend zu Archetypen seiner Umwelt. In den "Stillleben" offenbart sich die bewusste Abweichung von der traditionell auf Repräsentation zielenden Malweise. Das Gemüse und Tiroler Krapfen zeigen eine Handschrift, die die Fläche betont und dem reinen Dekor eine Absage erteilt.
Josef Costazza ist erfüllt mit spartanischer Ehrlichkeit, er findet Genüge an seiner heimatlichen Umgebung, die ihm Anlass in Fülle zur künstlerischen Auseinandersetzung bietet. Auf den bisherigen Ausstellungen gewannen seine Arbeiten zunehmende Beachtung.
Ruth Stein
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