Karl Grasser ist am 23.12.1923 in Kortsch geboren. Er ist der älteste von sechs Kindern in einer bäuerlichen Familie. Sehr früh schon entwickelt sich bei Karl die Freude am Malen und Schnitzen. Mit 16 Jahren verliert Karl seine Mutter. Als 19jähriger muss Karl Grasser in den Krieg ziehen, er gehört der 5. Gebirgsdivision an. Schon im November 1943 wird er mit der letzten Kompanie von Leningrad nach Süditalien versetzt. Am 30.12.1943 wird Karl vor Monte Cassino zweimal verletzt. Es sind Verletzungen am Fuß, Arm und Schulter. Trotz der schweren Verletzungen im Krieg und der damit körperlichen Beeinträchtigung, geht Karl von 1951 bis 1955 nach Wien an die Akademie der Bildenden Künste und studiert Bildhauerei. Seine Lehrer sind neben Hans Andre und Herbert Boeckl auch der aus Meran gebürtige Franz Santifaller.
Zurück nach Kortsch beginnt Karl mit seinem bildhauerischen Schaffen. Eines seiner ersten plastischen Werke ist das Holzrelief des Hl. Kosmas und Damian in der Krankenhauskapelle in Schlanders (1958). Eines seiner letzten Werke ist das Bronzerelief am Portal der Pfarrkirche in St. Pauls (2007). Darauf ist Karl besonders stolz. Neben seinen plastischen Werken schafft Grasser mehr als 500 Holzschnitte.
1980 wird der Künstler mit dem Verdienstkreuz des Landes Tirol geehrt.
1993 zu seinem 70. Geburtstag, erhält Grasser die „Goldene Verdienstmedaille der Marktgemeinde Schlanders“. 2008 wird ihm der Walther-von-der-Vogelweide-Preis verliehen.
Im Februar 2019 erleidet Grasser einen Wirbelbruch. Seitdem ist er körperlich stark beeinträchtigt und kann nicht in seine geliebte Werkstatt gehen.
Auf die Frage, ob er Angst vor dem Tod hätte, antwortet er: „Nein, wenn man ein ehrliches Leben geführt hat, braucht man vor dem Tod keine Angst zu haben.“
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