Es ist keine liebliche Landschaftsmalerei, die der Künstler Ernst Müller aus Lana auf die Leinwand bringt. Es ist auch keine Abstrahierung der Natur. Müllers Kunst bewegt sich irgendwo dazwischen. Seine ausdrucksstarken Ölbilder bergen immer eine gewisse Poesie, eine Liebe zum ursprünglich Einfachen. Das ist sein Stil.
Der gebürtige Vinschger ist seiner Heimat immer sehr verbunden geblieben, wuchs er doch auf einem Bergbauernhof auf. Seine zehn Geschwister und er wurden den Sommer über auf andere Höfe geschickt, um zu arbeiten. In diesen langen Sommermonaten begriff Müller wohl zum ersten Mal, was Heimweh bedeutet. Und dieses Heimweh kommt in seinen Bildern immer wieder zum Ausdruck. Es ist dieses starke Gefühl, das beim Betrachter jedes Mal Begeisterung hervorruft. Und die Erkenntnis, dass dieser Künstler „mit der Seele malt“.
Müller hat sich seinen Stil selbst erarbeitet. Oft ließ ihn seine Leidenschaft für die Malerei nicht ruhen, er malte bis spät in die Nacht hinein. Aus seiner Schaffenskraft gingen u.a. diverse Bühnenbilder hervor.
Heute ist der Künstler an einem Punkt angelangt, an dem er sich wieder weiterentwickeln will. Diese Absicht spiegelt sich in den neuen, farbenfrohen Motiven wieder. Müller fängt einen Lichtstrahl auf dem Wasser ein. Oder er taucht den Vinschger Sonnenberg in eine bunte Farbpalette. Das ist gewagt, aber Müller ist kein Mann der leisen Töne. Alle Motive strotzen vor Kraft und nehmen den Blick des Betrachters voll in sich auf.
Zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland von 1975 an geben Zeugnis von der kreativen Entwicklung dieses nicht alltäglichen Naturmalers. Hier einige Highlights:
1983 Galerie „Innsbrucker Werkstätte“
1989 Kollektivausstellung „Galleria Michelangelo“ in Florenz
1992 Beteiligung an der SAND-ART Freiluftausstellung in Sand in Taufers
1993 Ausstellung im Palmenhaus Schönbrunn in Wien
2004 Raika Telfs
1996 Auftrag eines Gemäldes von Reinhold Messner für das Messner Mountain Museum in Bozen. Abgebildet ist Schloss Sigmundskron auf 3x1 m.