THOMAS RISS Stams 1871 - Innsbruck 1959 Der Lebensweg des Stamser Bauernbubs war geprägt von Erfolg wie auch von Krisen wirtschaftlicher wie persönlich-menschlicher Art. Unter größten materiellen Entbehrungen absolvierte der wenig bemittelte Oberinntaler zunächst in Innsbruck an der Staatsgewerbeschule eine Ausbildung zum kunsthandwerklichen Maler , um sich im Anschluss daran für den Besuch der Kunstakademie in München zu entscheiden, wo er u.a. auch bei Franz von Defregger studierte. 1898 kam der junge Künster zur Kurierung einer Lungenerkrankung nach Meran/Burggrafenamt, wo er dann für 29 Jahre blieb. 1904 Reise in die USA zur Weltausstellung in St. Louis, wo er die Goldmedaille gewinnt. 1907 Heirat mit Friederike Kuhn in der Karlskirche in Wien, 1908 Tochter Walfrieda (Friedele) wird geboren. 1914 Einberufung im 1. Weltkrieg- rückt als Standschütze mit den Meranern ein, wird ein geschätzter Kriegsmaler. 1927 dann, angesichts der durch den Ersten Weltkrieg veränderten Territorialen Veränderung, zog es ihn zurück nach Nordtirol wo er in Innsbruck-Mühlau ein Haus erwarb. 1959 starb Riss im Alter von 87 Jharen an einer Lungenentzündung. Für seine künstlerische Arbeit wurden ihm zahlreiche Anerkennungen verliehen: der Titel "Professor", das Ehrenzeichen des Landes Tirol, das österreichische Verdienstkreuz für Kunst und Wissenschaft, die Ehrenbürgerschaft von Stams. Als Bildschöpfer stellte Riss angesichts der revolutionären Entwicklungen in der Kunst des 20. Jahrhunderts eine entschieden unzeitgemäße Erscheinung dar. Stilistisch blieb er trotz vereinzelter Exkurse in den Impressionismus zeitlebens einer naturalistischen Darstellungsweise treu. Thematisch ist das Werk des Künstlers breit gefächert, besonders hervorzuheben sind allerdings die souveränen Porträts die der Meister schuf. Neben diesen finden sich Landschaftsbilder, Themen bäuerlicher Menschen im Alltag, religiöse und mythologische Motive.